Warum sollte ich eine Weiterbildung zum Notarfachwirt absolvieren?
Die Weiterbildung zum Notarfachwirt ist eine weitere Alternative zur Steuerberater Ausbildung, die Dir ebenfalls die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg eröffnet. Sie vermittelt Dir alle wichtigen Kenntnisse, die Du benötigst, um ein Notariat zu verwalten, zu organisieren und zu leiten. Als rechte Hand des Notars übernimmst Du selbstständig verantwortungsvolle und vielfältige Aufgaben. Du berätst zum Beispiel Mandanten in Erbschaftsfragen oder kümmerst Dich um die Einhaltung wichtiger Fristen. Darüber hinaus können Notarfachwirte mit einem guten Einkommen rechnen.
Welche Anbieter haben die Weiterbildung zum Notarfachwirt im Angebot?
Notarfachwirt ist kein geregelter Ausbildungsberuf, sondern eine Weiterbildung. Um an der Weiterbildung zum Notarfachwirt teilnehmen zu können, musst Du daher bereits eine entsprechende Ausbildung und Berufspraxis vorweisen. Die Weiterbildung dient als Vorbereitung auf die Prüfung vor der zuständigen Notarkammer. Einige Notarkammern geben Notariats Angestellten darüber hinaus die Möglichkeit, sich im Rahmen einer 2-gliedrigen Weiterbildung zum Notarfachassistenten / Notarfachreferenten weiter zu qualifizieren. Die Inhalte entsprechen der Ausbildung zum Notarfachwirt.
Voraussetzungen
Die Zulassung zur Prüfung vor der zuständigen Notarkammer erfordert eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung zum Rechtsanwalts- oder Notarfachangestellten sowie eine mindestens 3-jährige Berufspraxis bei einem Notar oder Rechtsanwalt. Teilweise ist auch die Teilnahme an einem Weiterbildungslehrgang zum Notarfachwirt verpflichtend.
Wie läuft die Weiterbildung zum Notarfachwirt ab?
Üblicherweise bilden sich angehende Notarfachwirte neben dem Beruf in Teilzeitkursen weiter. Bei Präsenzanbietern kannst Du meist zwischen Wochenend- und Abendseminaren wählen. Einige Anbieter haben auch ein Fernstudium zum Notarfachwirt oder einzelne E-Learning-Kurse zur Prüfungsvorbereitung im Programm. Möchtest Du neben der Ausbildung weiter arbeiten, kann ein Fernstudium die richtige Wahl für Dich sein.
Dabei bekommst Du das Lernmaterial nach Hause geschickt und kannst es bei freier Zeiteinteilung am heimischen Schreibtisch bearbeiten. Ein Präsenzkurs hat hingegen den Vorteil, dass Du Dich persönlich während der Lehrveranstaltungen mit Deinen Dozenten und Kommilitonen über schwierige Fragen austauschen kannst.
Dauer und Kosten
Je nach Anbieter dauern die Vorbereitungskurse auf die Notarfachwirt Prüfung zwischen 18 und 36 Monaten. Die Kosten für eine Weiterbildung zum Notarfachwirt liegen bei 2.700 € bis 3.300 €. Zusätzlich kommen noch die Kosten für die Prüfung der jeweiligen Notarkammer hinzu.
Inhalte
Die Weiterbildung zum Notarfachwirt vermittelt Dir alle wichtigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die Du benötigst, um ein Notariatsbüro fachlich leiten zu können. Dazu gehören beispielsweise:
- Büroorganisation und Büroverwaltung
- Personalwirtschaft und Mandantenbetreuung
- Elektronischer Rechtsverkehr
- Liegenschafts- und Grundbuchrecht
- Familien- und Erbrecht
- Grundzüge des Internationalen Privatrechts
- Grundzüge in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit
- Handels- und Gesellschaftsrecht, einschließlich Registerrecht
- Kosten- und Gebührenrecht
- Amtsrecht der Notare und Beurkundungsrecht
- Grundzüge der Zwangsvollstreckung
Abschluss
Möchtest Du nach Deiner Weiterbildung als Notarfachwirt arbeiten, musst Du zunächst noch die Prüfung vor der zuständigen Notarkammer bestehen. Diese findet vor einem mindestens 3-köpfigen Prüfungsausschuss der Notarkammer statt und besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil. Absolvierst Du diese mit Erfolg, darfst Du Dich „Geprüfter Notarfachwirt“ nennen.
Der Beruf des Notarfachwirts
Die Weiterbildung zum Notarfachwirt bietet Mitarbeitern einer Notarkanzlei die Chance, mehr Verantwortung und Leitungsaufgaben zu übernehmen. Notarfachwirte können nach ihrer Weiterbildung rechtliches Spezialwissen vorweisen und entlasten ihren Vorgesetzten bei der alltäglichen Arbeit. Neben der fachlichen Qualifikation beweisen Notarfachwirte mit einer erfolgreich abgeschlossen Weiterbildung, dass sie beruflich engagiert sind. Dies sollte sich idealerweise auch in einem höheren Gehalt niederschlagen.
Arbeitsorte und Tätigkeiten
Notarfachwirte arbeiten in Notariaten oder bei Rechtsanwaltskanzleien mit Notariat. Neben Verwaltungs- und Organisationstätigkeiten gehören auch die Mandantenbetreuung und Beratungstätigkeiten zu ihrem Aufgabenfeld. Dazu können je nach Qualifikation Personalführungsaufgaben kommen.
Folgende Aufgaben erwarten Dich darüber hinaus in der Position des Notarfachwirtes:
- Termine planen
- Korrespondenz und Akten verwalten
- Anträge für die Grundbucheintragung stellen
- Mandanten zum Beispiel bei einem Hauskauf oder einer Erbschaftsangelegenheit beraten
- Erbscheine beim Nachlassgericht beantragen
Berufsaussichten
Mit einer Weiterbildung zum Notarfachwirt schaffst Du die idealen Grundlagen, um auf der Karriereleiter aufzusteigen. Notarfachwirte sind gefragte Mitarbeiter, übernehmen sie doch eigenständig verantwortungsvolle Aufgaben und entlasten so den Notar bei den täglich anfallenden Aufgaben. Je nach Berufserfahrung und Zusatzqualifikation kannst Du es sogar bis zum Leiter eines Notariats bringen.
Gehalt
Notarfachwirte verdienen im Durchschnitt etwa 2.500 € brutto im Monat. Je mehr Berufserfahrung Du sammelst und je mehr Leitungs- oder Personalmanagementaufgaben Du übernimmst, desto höher ist Dein Gehalt. Die Tabelle zeigt Dir, was Notarfachwirte, im Gegensatz zu Kollegen mit anderen Ausbildungen, im Durchschnitt verdienen:
Durchschnittliches Gehalt* | |
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Notarfachwirt | 2.500 € |
Notarfachangestellter | 1.900 € |
Rechtsfachwirt | 2.300 € |
Steuerfachwirt | 2.900 € |
Wirtschaftsfachwirt | 3.300 € |
Steuerberater | 4.300 € |
*brutto / pro Monat |